Cannabis das „Grüne Gold“

Cannabis ist eine der ältesten kultivierten Nutzpflanzen der Welt und wird seit Jahrtausenden auf vielfältige Weise eingesetzt. Die Pflanze ist aber nicht nur für ihre psychoaktiven, sondern auch für ihre therapeutischen Eigenschaften bekannt und kommt daher auch in der modernen Medizin immer häufiger zum Einsatz. Mittlerweile sind unzählige verschiedene Cannabis-Sorten auf dem Markt und es werden laufend neue gezüchtet.
Je nachdem was unsere neue Regierung umsetzt, wird die Cannabis – Legalisierung wieder brisant.
In Deutschland könnte Cannabis bald für jeden zugänglich sein, denn noch nie war eine Legalisierung so wahrscheinlich wie unter der Ampelkoalition.

Therapiemöglichkeiten mit Cannabis-Arzneimitteln

Die Therapie mit Cannabinoiden ist auch in Deutschland nicht neu. Die Blüten der verschiedenen Sorten existieren neben Rezepturen und Fertig-Arzneimitteln.
Der Wirkstoff Dronabinol ist seit 1998 verkehrsfähig
Daraufhin wird in der Apotheke ein Rezepturarzneimittel individuell für den Patienten hergestellt; die entsprechenden Rezepturvorschriften „Dronabinol-Kapseln“ und „Ölige Dronabinol-Tropfen“ stehen im Neuen Rezeptur-Formularium (NRF 22.7. und 22.8.).
Sativex® wurde 2011 als Fertigarzneimittel in Deutschland zugelassen. Sativex® wird angewendet zur Symptomverbesserung bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik aufgrund von Multipler Sklerose, die nicht auf andere Arzneimittel angesprochen haben und bei denen sich während eines Anfangstherapieversuchs eine erhebliche Verbesserung von Symptomen zeigt, die mit der Spastik verbunden sind.
Canemes® ist ebenfalls in Deutschland verfügbar, das bereits 2015 zugelassen wurde. Canemes® wird angewendet zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie, und zwar bei den Patienten, die auf andere antiemetische Behandlungen nicht adäquat ansprechen.

Ihr kompetenter Ansprechpartner in Sachen Cannabis!
Frau Apothekerin Ilse Kravack

Fakten

Am 19. Januar 2017 hat der Bundestag das Gesetz „Cannabis als Medizin“ beschlossen, das im März in Kraft treten soll (bis zum Redaktionsschluss noch keine Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt). Es hat die Möglichkeiten, Patienten mit Cannabis-Arzneimitteln zu behandeln, erweitert und erlaubt die Verschreibung von nicht arzneimittelrechtlich zugelassenen Cannabis-Blüten und -Extrakten [1]. Cannabis-Arzneimittel können nun unter bestimmten Voraussetzungen zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben werden. Die Erstattung ist möglich, wenn zur Behandlung der bestehenden Erkrankung oder Symptomatik keine weiteren adäquaten Therapieoptionen zur Verfügung stehen und eine Therapie mit Cannabis-Arzneimitteln eine positive Auswirkung auf den Krankheitsverlauf haben könnte. Ärzten und Apothekern kommt bei der Versorgung mit Cannabis-Arzneimitteln eine zentrale Rolle zu.

Vergleichsstudien zeigen in mehreren Ländern, die Cannabis bereits legalisiert haben, dass der Konsum von harten Drogen zurückgegangen ist.
Kanada Legalisierung 2018, danach stieg der Anteil der Erstkonsumenten kurzzeitig an, aber nur bei Männern zwischen 45 -64 Jahren.

Niederlande 1976 – seit dieser Zeit wird der Besitz von 30gCannabis toleriert. Studiendaten zeigen, dass der Canna-
Biskonsum trotzdem nicht gestiegen ist!

Uruguay Hier sind Anbau und Verkauf seit 2013 staatlich organisiert. Überraschend: junge Menschen konsumieren seitdem weniger harte Drogen – weil sich der Kontakt zu klassischen Dealern reduziert hat.